Digitale Originale
00:00:00: Das war jetzt hier so ein bisschen was auf die Kette girm. Ist nervös?
00:00:02: Ja, geht. Angenehm.
00:00:04: Ja, du bist angenehm, ruhig.
00:00:05: Gut gegessen, gut getrunken.
00:00:07: Ja, auf jeden Fall.
00:00:09: Dann würde ich sagen, starten wir jetzt den Podcast.
00:00:11: Digitale Originale.
00:00:13: Der Podcast mit Olli und Freunden.
00:00:16: Heute...
00:00:17: Gestaltung mit Haltung mit Johannes Brückner.
00:00:21: [Musik]
00:00:34: Also erst einmal herzlich willkommen Johannes Brückner
00:00:37: von den Designstudio Brückner und Brückner.
00:00:40: Ich habe dich erst gar nicht so lange her, dass ich dich kennengelernt habe,
00:00:45: nämlich am Salon de Créateur.
00:00:48: Viele Grüße an Marc Gröbecke an dieser Stelle.
00:00:51: Ich habe dich da zweimal gesehen.
00:00:53: Einmal, da kannten wir uns noch gar nicht.
00:00:54: Da war ich total beeindruckt von dem, was du erzählt hast,
00:00:57: zum Thema Haltung.
00:00:59: Und beim letzten Mal sind wir dann zufällig auch zusammengekommen
00:01:02: und da muss ich das dann nochmal nachfragen.
00:01:04: Und seitdem bin ich ein Fan von dir.
00:01:06: Also herzlich willkommen Johannes.
00:01:08: Danke Olli, ich wollte schön hier zu sein.
00:01:10: Schön habt ihr es hier.
00:01:12: Ja, ich bin mal sehr stark davon aus.
00:01:14: Ich habe ja Bilder auf deiner Website gesehen.
00:01:16: Nächste Mal komme ich zu dir, da wird es genauso geil aussehen.
00:01:18: Oder geiler, also...
00:01:20: Du musst den ganzen Teil halten.
00:01:21: Ach, was erzähl ich noch nicht.
00:01:23: Also ich freue mich total, dich heute hier zu haben.
00:01:27: Man muss dazu sagen, ich habe dich kennengelernt
00:01:30: als sehr, sehr bescheiden, ruhigen Vertreter.
00:01:33: Wenn man sich aber eure Arbeiten anguckt,
00:01:36: sind die laut prägnant unglaublich detailverliebt.
00:01:40: Und das ist auch der Grund, warum du heute hier bist.
00:01:42: Ich muss einfach mit dir über dich deine Werke, eure Werke
00:01:47: und vor allem auch über eure Werte sprechen.
00:01:50: Erzähl doch mal so ein bisschen zum Thema Brückner und Brückner.
00:01:54: Wie ist dieses Konstrukt, wie ist dieses Designstudio entstanden?
00:01:58: Ja, gerne.
00:01:59: Brückner und Brückner ist entstanden
00:02:02: durch die Gründung von meinem Bruder Philipp und mir.
00:02:04: Das war jetzt vor ziemlich genau zehn Jahren in Mannheim.
00:02:08: Und wir sind ein Designstudio und arbeiten für Kultur, Kunst,
00:02:12: Gastronomie, Mittelstand und auch für ganz viele soziale Projekte,
00:02:18: die in weitesten Sinne etwas mit sozialem oder nachhaltigem zu tun haben.
00:02:23: Und die Gründung ist entstanden, weil wir, also bei mir zumindest,
00:02:28: das so waren, das hat sich bei Philipp dann eben auch so ergeben.
00:02:31: Wir haben für große Agenturen gearbeitet.
00:02:32: Ich war zuletzt beim Motarbo-Design in Hamburg
00:02:34: und das wir keine Lust mehr hatten, für große Konzerne oder bestimmt
00:02:39: vor allem für Kunden zu arbeiten, deren Idee oder die wir ideologisch
00:02:44: sozusagen nicht mehr vertreten zu werden.
00:02:45: Und daraus hat sich der Wunsch ergeben, was Eigenes zu machen.
00:02:50: Und zufälligerweise hat Philipp dann auch irgendwann
00:02:52: einen gefangenen Design zu studieren.
00:02:53: Und dann war ich eigentlich vorher schon auch länger auf der Suche
00:02:56: nach einem Partner und dann haben wir uns gefunden.
00:02:58: Und eines Tages im Biergarten haben wir das dann
00:03:02: mit neglen Köpfen gemacht und haben es gestartet.
00:03:05: Da hast du in Grunde gerade in einem Satz schon gesagt,
00:03:08: was mich so beeindruckt, nämlich das Thema Haltung.
00:03:11: Also, er hat eine ganz klares Bild vor Augen, wen ihr bedienen wollt
00:03:16: und wen ihr auch eben nicht bedienen wollt.
00:03:18: Das ist sowohl, sagen wir mal, Unternehmen,
00:03:22: die nicht euren, eure Haltung entsprechen,
00:03:25: aber als natürlich auch politische Richtungen,
00:03:28: die also irgendwie sagen wir mal,
00:03:29: diesen Thema, also wo ihr ganz klar Haltung zeigt,
00:03:33: aber auch mit allen Konsequenzen, wenn ich das richtig verstanden habe.
00:03:37: Und kann man glaube ich tatsächlich besser dadurch definieren,
00:03:39: was wir nicht tun.
00:03:40: Wir haben die Regel, dass wir nicht arbeiten für die Tabakindustrie,
00:03:43: für die Rüstungsindustrie, für Mineralölkonzerne,
00:03:48: für Automobilkonzerne, zumindest wenn es um Verbrennungsmotoren geht.
00:03:51: Also in dem speziellen Fall, ich habe mich vorher sehr viel
00:03:53: für Autokonzerne gearbeitet,
00:03:55: möchte ich einfach nicht mehr Teil davon sein,
00:03:57: ein Produkt zu verkaufen, zu vermarkten,
00:04:00: was im Prinzip seit 100 Jahren genauso fährt
00:04:03: und es keine Innovationen gibt
00:04:05: und im Prinzip unserem Leben schadet.
00:04:09: Und das ist was, was ich nicht mehr gut angefühlt hat
00:04:12: und das ist auch jetzt wirklich empfindlich als in allergrößten Luxus der Selbstständigkeit,
00:04:16: dass wir da die Entscheidung treffen können,
00:04:18: für wen wir arbeiten können und für wen nicht.
00:04:20: Das ist verbunden mit auch Opfern teilweise,
00:04:23: jetzt vor allem natürlich finanzieller Art.
00:04:25: Es ist schon so, dass wir immer wieder auch Anfragen hatten,
00:04:28: die wir abgelehnt haben.
00:04:29: Das kommt jetzt nicht ständig vor,
00:04:31: aber mir fällt jetzt gerade Einfall ein
00:04:33: von einem, das ist schon ein bisschen länger her,
00:04:36: ein Unternehmen, die kaufen Schlachtabfälle ein
00:04:39: und extrahieren dort die Eiweiß.
00:04:44: Ich weiß nicht genau, ob ich es jetzt so ganz hinkriege
00:04:46: und aus diesen Eiweißen wird sozusagen so ein Grundstoff gebaut
00:04:50: und den kann man kaufen.
00:04:51: Als Wursthersteller zum Beispiel, den pumpt ich dann mal eine Wurst rein.
00:04:54: Den sieht man nicht, den schmeckt man nicht,
00:04:56: den kann man quasi nicht nachweisen.
00:04:57: Der sorgt aber dafür, dass die Wurst eben mehr Volumen hat und billiger wird.
00:05:01: Und das ist eben was, was wir auf jeden Fall nicht wollten,
00:05:05: als Kunden, was wir auch nicht unterstützenswert fanden.
00:05:07: Da haben wir dann abgesagt.
00:05:08: Das war aber recht am Anfang,
00:05:10: wo wir durchaus dieses Budget ganz gut gebraucht hätten.
00:05:12: Also es war ein großer Topf.
00:05:15: Und ja, aber jetzt im Nachhinein kann ich sagen, es hat sich wirklich...
00:05:19: Also es war die richtige Entscheidung.
00:05:22: Und das Opfer war jetzt gerade in den ersten Jahren schon so,
00:05:24: dass wir sehr, sehr wenig eingenommen haben.
00:05:28: Also ich würde sagen, die ersten zwei Jahre haben wir beide
00:05:30: definitiv an der Armutsgrenze gelebt.
00:05:32: Also wir haben nicht viel mehr als wahrscheinlich im Durchschnitt
00:05:37: 1000 Euro im Monat eingenommen.
00:05:39: Aber aus heutiger Sicht auch das hat sich gelohnt,
00:05:42: weil wir halt darauf hingearbeitet haben, dass eben Leute uns auch finden,
00:05:46: dass wir Projekte sammeln, die dementsprechend wie wir arbeiten wollen.
00:05:50: Und das hat ganz gut funktioniert und es ist eben auch immer mehr so,
00:05:54: dass sich Leute bei uns irgendwie verirren.
00:05:59: Und dann wir zusammenkommen und dann Projekte starten.
00:06:01: Also ich bin sprachlos Hut ab.
00:06:05: Aber wie gesagt, das ist genau das, was ich an dir auch so wahnsinnig schätze,
00:06:09: weil du tatsächlich diese Haltung mit allen Konsequenzen durchziehst
00:06:12: und auch ehrlich durchziehst.
00:06:13: Das sind wir ja bei diesem ganzen Thema Greenwashing.
00:06:15: Also was du jetzt will jetzt gar nicht
00:06:18: irgendwie spezielles Unternehmen nennen, aber also wirklich Hut ab.
00:06:24: Weil es hat ja natürlich auch die Konsequenz,
00:06:26: dass man erstmal auch Partner finden muss,
00:06:28: die eben genauso ehrlich und konsequent auch damit agieren.
00:06:32: Jetzt mal muss dazu sagen, ich glaube,
00:06:34: wir haben inzwischen eine Zeit, wo das ganze Thema Nachhaltigkeit
00:06:38: in einem ganz anderen Bewusstsein stattfindet.
00:06:44: Und deswegen glaube ich, dass das doch der richtige Weg ist.
00:06:47: Aber wir haben auch noch viel zu tun oder wie siehst du das?
00:06:49: Voll, also ist es dann glaube ich auch eine schwierige Sache.
00:06:53: Natürlich schreiben sich mittlerweile alle Dienstleister,
00:06:57: alle Firmen, alle Markennachhaltigkeit auf die Fahnen, auch schon lange.
00:07:02: Und es ist so ein bisschen manchmal schwierig,
00:07:05: da authentisch zu bleiben oder halt auch glaubwürdig zu machen,
00:07:08: dass man es ernst meint.
00:07:10: Und das kann man natürlich auf den ersten Blick auch nicht ablesen.
00:07:13: Und das versuchen wir natürlich irgendwie ein Stück weit.
00:07:16: Ja, ich glaube schon, dass wir es ganz gut schaffen.
00:07:20: Also wie gesagt, wir haben diese Regel, was die Kunden betrifft.
00:07:24: Wir behandeln, würde ich sagen, auch unsere Mitarbeitenden fair.
00:07:29: Wir bezahlen fair, wir geben viel Urlaub.
00:07:31: Es gibt quasi keine Überstunden, es gibt keine Nachtschichten,
00:07:36: Wochenends in Tabu.
00:07:37: Also deswegen leben wir das auch da irgendwie mit, so gut es geht.
00:07:41: Also was heißt nie, es kam vielleicht auch schon mal vor,
00:07:44: aber es ist wirklich super selten.
00:07:45: Also wenn ich dann mal in der Agenturzeit denke,
00:07:48: das war definitiv eine andere Welt sozusagen.
00:07:50: Wir haben auch beide Kinder, Philipp und ich.
00:07:52: Und allein dadurch ergibt sich schon,
00:07:54: dass wir das gar nicht gehen würden, so ein Leben.
00:07:57: Also wir müssen die ja dann halt morgens wegbringen, abends holen.
00:07:59: Und ja, aber zu der Frage zurück vielleicht noch mal.
00:08:03: Es gibt definitiv viel zu tun.
00:08:04: Wir haben eine beginnende Klimakatastrophe.
00:08:06: Das ist nichts, was jetzt irgendeine Branche im Speziellen ändern kann.
00:08:11: Aber ich finde, dass jeder seinen Teil daran haben kann.
00:08:13: Und wenn ich das, was ich gelernt habe,
00:08:16: früher Design in meinem Fall oder Kommunikation,
00:08:18: visuelle Kommunikation nutzen kann für dieses Ziel.
00:08:21: Und auch wenn aus dem Internet auch nur ein winziger Beitrag ist,
00:08:24: das zu leisten kann, dann mache ich das halt so gerne.
00:08:25: Und das liebe ich halt auch so sehr daran, dass man das schaffen kann.
00:08:30: Und wie gesagt, die Opfer habe ich genannt.
00:08:32: Das ist heute immer noch so.
00:08:33: Wir haben auch später noch andere Sachen abgelehnt,
00:08:36: die mir gerade noch kamen für einmal Mineralultkünsteuern.
00:08:42: Auch wieder da großes Budget,
00:08:44: dann einmal für ein großes deutsches Auktionshaus.
00:08:50: Auch da entsprachen wir die Arbeitsbedingungen vor allem nicht unseren Idealen.
00:08:57: Es ist immer von Fall zu Fall zu überlegen, wie man es macht.
00:09:03: Dann gab es einmal noch einen Tabakfirma aus Dubai, die sich gemeldet hatte.
00:09:07: Auch da haben wir sofort gesagt, machen wir nicht.
00:09:11: Wir werden damit so nicht reich.
00:09:15: Das ist uns halt allen klar.
00:09:16: Meine Frau verdient glaube ich mehr als ich als Lehrerin.
00:09:20: Obwohl sie ein bisschen weniger arbeitet, hätte ich fast gesagt.
00:09:25: Muss ich auch passen.
00:09:26: Zumindest auch ein Papier.
00:09:29: In Wirklichkeit natürlich arbeiten Lehrerinnen und Lehrer sehr viel.
00:09:35: Mehr als man denkt.
00:09:36: Das ist das, was ich so richtig finde.
00:09:38: Ich bin schon auf den Fällen und arbeite da die Projektoren ab.
00:09:42: Wie gesagt, das beeindruckt mich total.
00:09:49: Weil es wirklich mit vielen Einbußen zu tun hat.
00:09:53: Auf der anderen Seite ist es so, es ist diejenigen,
00:09:59: die sich bei euch anfragen und abgelehnt werden,
00:10:02: die wissen ja gar nicht, was ihnen geht.
00:10:04: Ich kann auch nur allen Zuhörern empfehlen.
00:10:05: Schaut euch die Webseite vom Rückner und Rückner an.
00:10:08: Guckt euch bitte diese Referenzen an.
00:10:11: Es entgeht dem ein oder anderen, der meint,
00:10:15: er könnte so weitermachen wie zuvor jede Menge.
00:10:17: Wirklich, wirklich coole Kommunikation.
00:10:20: Das muss man mal ganz klar sagen.
00:10:21: Da sind wir aber beim zweiten Thema.
00:10:23: Also wenn man sich eure Referenzen anguckt,
00:10:25: egal was ich aufmache, ob es ein kleines Unternehmen ist,
00:10:29: ob es eine One-Man-Show ist, ob es ein großes Unternehmen ist,
00:10:32: ihr steckt wahnsinnig viel Liebe ins Detail rein,
00:10:36: ihr gestaltet das Design nachhaltig, zeitlos.
00:10:40: Das hat oberste Priorität?
00:10:43: Ja, also ich würde es so ein bisschen gerne noch
00:10:47: vielleicht auch ins richtige Verhältnis bringen,
00:10:50: weil ich glaube, es gibt schon sehr, sehr viel
00:10:52: auch andere gute Design-Besoros im Ruhrgebiet in Dortmund,
00:10:55: natürlich in Deutschland, weltweit sowieso.
00:10:57: Und da stechen wir jetzt nicht besonders raus, würde ich sagen.
00:11:04: Aber was schon Ding ist, ist, dass wir so sagen,
00:11:08: wir haben einfach Lust darauf, Sachen schön auszunehmen zu lassen.
00:11:11: Da ist es auch wirklich egal, da hast du recht,
00:11:13: wie groß der Kunde, die Kundin ist.
00:11:14: Also das ist auch seit unserer Gründung schon
00:11:19: eines unserer Credos, dass wir eben Sachen
00:11:24: wunderschön machen möchten.
00:11:27: Mir und Philipp auch, und ich glaube, das gilt auch für
00:11:31: unsere Mitarbeiter, dass uns einfach sehr, sehr viel gibt,
00:11:36: wenn die Sachen am Schluss so aussehen,
00:11:39: dass wir wirklich auch das gerne angucken selbst,
00:11:42: dass wir uns das auch selbst so annehmen könnten,
00:11:45: dass wir das für unsere eigene Marke so machen würden.
00:11:47: Und letztendlich sind wir halt auch Dienstleister.
00:11:51: Also wir werden bezahlt für diesen Dienst,
00:11:53: den wir eben für ein bestimmtes Projekt,
00:11:56: für eine Person leisten sollen.
00:11:58: Und da versuchen wir einfach, unser Bestes zu geben.
00:12:03: Also ich würde mal sagen, das geht mir ja streckenweise auch so.
00:12:10: Design ist, oder wenn man Design gut machen will,
00:12:15: ist das kein acht Stunden Job.
00:12:18: Ich nehme immer dieses berühmte Beispiel,
00:12:22: wenn ich auf einer Autobahn fahre und sehe Lkw
00:12:25: ist an mir vorbeifahren, dann gucke ich mir an,
00:12:28: was für eine Typow ist das, wie scheiß ist denn bitte
00:12:30: diese Bildmarke.
00:12:31: Ich weiß nicht, ob der das auch so geht.
00:12:33: Also man ist eigentlich 24 Stunden mit diesem Thema beschäftigt.
00:12:38: Wie ist das denn bei dir entstanden,
00:12:40: wie ist diese Lust dazu entstanden?
00:12:42: Ja, also ich glaube, dass die Leidenschaft schon relativ früh
00:12:54: sich so entwickelt hat.
00:12:55: Ich habe es so mit 13, 14 angefangen zu malen,
00:12:58: also Graffiti, und war da auch dann lange Jahre ziemlich aktiv
00:13:02: in Mannheim damals noch.
00:13:03: Und das ist natürlich was, wo du schon da so reinkommst,
00:13:07: also Farben, Komposition,
00:13:10: Zusammenstellung von Dingen, Format, Ideen.
00:13:16: Also das war so voll da, und es hat mir halt auch sofort gelegen.
00:13:19: Es hat Spaß gemacht.
00:13:20: Natürlich, wie wahrscheinlich die allermeisten Designer,
00:13:23: ist man auch immer die Person gewesen,
00:13:25: die rumgekritzelt hat in der Schule schon damals.
00:13:27: Aber das heißt, das heißt nicht so viel,
00:13:33: aber diese Graffiti-Sache, die hat mich dann halt richtig
00:13:35: reingebracht, und dadurch war ich so voll drauf.
00:13:37: Und dann habe ich halt geschaut, was kann man in die Richtung
00:13:40: studieren, und dann hat sich der Kommunikationsdesign aufgetan.
00:13:42: Und dann war das sofort klar, dass ich das machen will.
00:13:44: Ja, und du hast also in Mannheim ein Kommunikationsdesign studiert?
00:13:47: Ich habe in Mannheim ein Kommunikationsdesign studiert,
00:13:48: genau, ich bin auch da aufgewachsen,
00:13:50: und habe 22 Jahre gewohnt, und da studiert erst Diplom,
00:13:55: dann habe ich noch da gearbeitet,
00:13:58: eineinhalb Jahre an der Hochschule.
00:14:00: Ja, Wahnsinn.
00:14:01: Also zu dem Thema "Das Kritzeleien",
00:14:04: ich kann mich noch an eine Matta weiter erinnern,
00:14:06: dann habe ich dann neben unseren Lehrer so als Karton gemalt,
00:14:09: und habe ich dafür eine Einzelkrieg,
00:14:10: aber für die eigentliche Matta bei der 5.
00:14:12: Also, wirklich lustig.
00:14:15: Ja, da war die Jobwahl schon klar.
00:14:17: Ja, irgendwie zieht es ein Jahr automatisch dahin.
00:14:20: So, und was ich ja ganz, ganz irre finde,
00:14:23: dein Bruder ist glaube ich 6 Jahre jünger als du,
00:14:25: und er hat auch Graffiti-Design studiert.
00:14:29: Also ist das Zufall?
00:14:31: Das ist schwer zu sagen, da müsste ich mir jetzt fragen,
00:14:34: aber wir haben uns schon immer eigentlich ganz gut verstanden,
00:14:37: und ja, es ging auch relativ schnell dann los,
00:14:40: dass wir so auf Augenhöhe, uns glaube ich, gesehen haben,
00:14:42: und dass wir dann ähnlich Interessen haben,
00:14:44: der dann auch angefangen zu sprühen,
00:14:46: und ich glaube, das ging bei ihnen auch dann über diese Schiene,
00:14:49: und dann ist das halt, also wenn man sich Designhochschulen anschaut,
00:14:53: man kann glaube ich, von ausgehen,
00:14:55: das ist mal so ganz grob schätzen,
00:14:57: irgendwas zwischen 20 und 30 Prozent der Designstudierenden
00:15:00: haben Graffiti-Hintergrund, also immer noch.
00:15:02: Ist tatsächlich, das ist wirklich schon sehr prägend.
00:15:05: Ja, das stimmt. Zumal die meisten Sachen entwickelt man ja
00:15:09: im Buch nicht an der Wand, das vergessen hier vielen Leute,
00:15:12: also eigentlich fängt es mit einem Bleistift an.
00:15:15: Das ist tatsächlich so.
00:15:17: So, und ihr beide habt dann vor 10 Jahren überlegt,
00:15:21: okay, wir machen jetzt gemeinsam, nachdem ihr eben,
00:15:24: das hattest du ja eben schon mal angerissen,
00:15:26: nachdem ihr auch eure Agentur-Erfahrung gesammelt habt.
00:15:29: So, du hast bei Mutabor gearbeitet.
00:15:32: Jetzt sagen wir mal, jeder, der aus der Branche kommt,
00:15:35: wird Mutabor kennen, die auch gerade eben ja mal wieder
00:15:39: sich selbst neu erfunden haben, haben wir eben noch darüber gesprochen.
00:15:42: Erzähl doch mal ein bisschen aus der Zeit, also also für die großen Agentur,
00:15:46: also für die große Mutabor gearbeitet hast.
00:15:48: Ja, also ich war nach der Hochschule 3 Jahre in München bei Brandoffice,
00:15:51: gibt's mittlerweile nicht mehr, aber damals auch eine recht große Markenberatung
00:15:55: gegründet von den beiden ehemaligen Geschäftsführern von Interbrand in Deutschland,
00:15:58: und wir hatten auch große Kunden wie Bundesbank und Löwe
00:16:02: und die Telefonbuchverlage und so weiter.
00:16:05: Und da hat es eigentlich so angefangen,
00:16:08: dass ich auch in dem Bereich Marke, Corporate Design gearbeitet habe,
00:16:11: und dann bin ich 2012 nach Hamburg zu Mutabor.
00:16:14: Und das war wirklich auch eine sehr, sehr prägende Zeit für mich
00:16:18: in verschiedenster Hinsicht.
00:16:20: Also will ich jetzt einfach mal neutral sagen, prägend.
00:16:23: In positiver Hinsicht deswegen, weil ich extrem viel gelernt habe,
00:16:28: die beiden Chefs, Gründer nach wie vor, also Johannes und Heinrich,
00:16:32: sind auch nach wie vor extrem präsent.
00:16:34: Die sind in jedem Projekt kreativ beteiligt, die präsentieren,
00:16:39: die sind einfach da, also es ist wirklich Wahnsinn,
00:16:42: die haben ja mittlerweile, ja geht schon an die 200,
00:16:45: was die Mitarbeitenzahl angeht, ich weiß nicht, wie es heute so zugeht,
00:16:48: aber damals waren es auch schon über 100, und die sind einfach immer da gewesen.
00:16:52: Also allein von deren Vibe so und Energie konnte man wirklich viel, viel mitnehmen.
00:16:58: Und natürlich auch die Professionalität der Projekte.
00:17:01: Ich habe dann im Messeteam gearbeitet, zuerst nur für BMW und später für Audi.
00:17:06: Und wir haben so die großen Automessen gestaltet,
00:17:09: da gibt es so sechs große Messestandorte für Automobilmessen.
00:17:13: Und ja, es waren einfach riesen Projekte und super spannend,
00:17:20: was so die disziplinübergreifende Arbeit angeht.
00:17:22: Die hatten auch viele Leute im Bereich Architektur da, natürlich dann Produktdesign,
00:17:28: Grafik ganz viel, ja und in einer Hinsicht, die mich dann auch so ein bisschen wieder weggebracht hat davon,
00:17:38: das eben das schon angeschnittene Problem mit der Automobilindustrie.
00:17:42: Also das natürlich, wenn man dafür wirbt, macht man sich ja auch ein Stück weit dem zu eigen.
00:17:48: Man übernimmt das, man muss es auch irgendwie schön finden oder geil finden, was die so machen.
00:17:53: Und anders geht es ja nicht, und das konnte ich halt irgendwann nicht mehr.
00:17:56: Und ich hatte auch so ein ganz einschneiden Moment, das war bei der IAA, also Frankfurter Automesse 2013.
00:18:04: Da hat BMW den i3 und den i8 vorgestellt, also Elektroautos im großen Stil zum ersten Mal.
00:18:13: Und die ganze Halle war voll mit Elektroautos und dann gibt es immer einen Tag für Fachbesucher
00:18:21: und dann kommen sozusagen die anderen Menschen und dann geht die Halle auf und die Leute strömen in die Halle rein
00:18:27: und rennen an den Elektroautos vorbei und rennen halt alle in das Eck, wo immer noch die M-Linie war,
00:18:32: also die PS-Boliden, in denen man noch halt...
00:18:36: Jetzt muss ich noch mal etwas zu speziell BMW sagen. Also BMW war ja relativ oder ich glaube sogar in der Masse,
00:18:47: in der dann Elektromobilität oder Elektroautos verkaufen, sind hier einer der ersten, also eigentlich noch vor Tesla hier in Deutschland.
00:18:54: Und du hast ja leider immer das Problem Angebot und Nachfragen.
00:18:57: Ich meine, ich will jetzt gar nicht unbedingt auf die Automobilbranche so drauf.
00:19:01: Ich meine, wir haben ja auch speziell in Deutschland scheinbar ja ein Problem mit der Wahrnehmung, was Elektromobilität angeht.
00:19:08: Das ist ja nicht kein weltweites Problem, es ist echt ein deutsches Problem.
00:19:13: Also dass die Deutschen sich wahnsinnig schwer tun mit der Elektromobilität, woran es auch immer liegt.
00:19:18: Also man kann es mit den Ausreden, die Infrastruktur stimmt nicht. Die Tinger sind zu teuer, hier kriegen wir nicht genügend Zuschüsse und so weiter.
00:19:26: Aber man muss wirklich fairerhalber sagen, das ist jetzt meine Sichtweise der Dinge, weil ich habe tatsächlich damals,
00:19:32: als der i3 rauskam, haben wir für einen Automobilzulieferer gearbeitet, der hält eben die Rücks, also die Sitze für die i3s gebaute.
00:19:39: Und das war ja schon sehr, sehr früh. Das muss man wirklich sagen. Also BMW hat schon den Willen gehabt.
00:19:45: Aber ja klar, du hast recht, Angebot und Nachfrage und wenn wir unbedingt PS-Bullien wollen, wird ein Unternehmen,
00:19:54: ist wahrscheinlich auch ein Politikum. Ich will jetzt gar nicht so lange darauf eingehen. Egal.
00:19:58: Ja genau, vielleicht ganz kurz, also da könnte man eine eigene Publizierung machen.
00:20:02: Da könnte man eine eigene Podcast so machen.
00:20:04: Aber also das muss man denen zugute halten. Das stimmt, dass sie sehr früh dran waren.
00:20:07: Wir haben es auch wirklich ernst gemeint. Die haben eine komplett neue Abteilung aufgebaut. Die haben einen neuen Design eingestellt.
00:20:11: Das war ein von Grund auf neu gestaltetes Fahrzeug, neue Werkstoffe. Also das war schon sehr ambitioniert.
00:20:19: Aber dieses Beispiel, wie dann sozusagen die Leute in die Halle stürmen, zeigt halt trotzdem so richtig 100% ernst gemeint.
00:20:28: Fragezeichen war es vielleicht dann doch auch nicht.
00:20:32: Ja, also es hat natürlich multiple Gründe, warum das jetzt in Deutschland so lange dauert.
00:20:37: Ich will mich auch überhaupt gar nicht so... also ich bin jetzt auch kein riesen Elektro-Auto-Fans.
00:20:42: Natürlich besser als fossile Brennstoff, aber natürlich müssen wir vor allem den Individualverkehr insofern zurückdrängen.
00:20:50: Das ist viel mehr ein öffentlicher Verkehr gehen muss, der kostenlos oder eben sehr günstig ist.
00:20:57: Also das ist die Lösung aus meiner Sicht.
00:20:59: Ja, da gebe ich dir vollkommen recht.
00:21:02: Du bist ja immer so ein bisschen bescheiden unterwegs.
00:21:05: Das hast du ja eben schon gesagt, wir sind ein Design-Büro wie alle anderen auch.
00:21:08: Wie gesagt, schaut euch einfach die Referenzen auf der Webseite an. Mehr muss ich dazu gar nicht mehr sagen.
00:21:14: Du bleibst ja trotzdem bescheiden.
00:21:16: Wo wir bei der Bescheidenheit sind, du hast ja auch so den einen oder anderen Lehrauftrag.
00:21:22: Im Moment gibt es zwei Lehraufträge in Dortmund und an der LV Bochum.
00:21:29: Sie sind beide so auf Abruf oder vier und da.
00:21:35: Und ich hatte auch davor noch eine Professorin in Dortmund zwei Jahre.
00:21:40: Das war von 2018 bis 2020.
00:21:43: Das ist eine Hochschule, die wir jetzt meistwahrscheinlich eher nicht so kennen,
00:21:46: aber es ist die größte Hochschule für Innenarchitektur in Deutschland.
00:21:50: Also da gibt es Innenarchitektur, Stadtplanung, Architektur.
00:21:53: Mein Job war es, diesen drei Disziplinen, Grafikdesign, Grundlagen und auch die Schnittstellen zu den entsprechenden Bereichen zu lernen.
00:22:01: Und macht Spaß? Ist das cool, junge Menschen bei ihrer Kreativität zu begleiten?
00:22:08: Ja, total. Ich liebe das.
00:22:10: Das ist auch etwas, was ich gerne noch weiter ausbauen würde, was ich auch weiter gern forcieren würde.
00:22:14: Also da, mal schauen, ob sich da noch irgendwas auftut.
00:22:18: Aber das mache ich einfach extrem gerne und es gibt mir wirklich viel.
00:22:22: Auch von Anfang an schon.
00:22:24: Ich habe dann direkt nach dem Studium ja auch da in der Hochschule gearbeitet und hatte da die ersten Kurse.
00:22:27: Und ich habe auch im Studium schon so ein bisschen was gemacht.
00:22:30: Also das war immer schon was, was mich so fasziniert hat, die Arbeit mit Studierenden zusammen.
00:22:35: Auch das bitte, Leute, wenn ihr auf der Website seid, schadet euch bitte mal das Lab an.
00:22:42: Da sind nämlich ganz, ganz viele Beispiele, wie ihr eben auch Studenten bei Arbeiten begleitet und auch bei Ergebnissen begleitet.
00:22:51: Also super spannend, diese ganz viele Videos, die man da sieht, also Belege eurer Arbeit.
00:22:57: Aber wie gesagt, der Johannes, der ist so bescheiden.
00:23:03: Also ich finde es auf jeden Fall total beeindruckend und ich finde, ihr solltet euch das also unbedingt einmal anschauen.
00:23:09: So, jetzt sind wir nochmal bei dem Thema "Klein vs. Groß".
00:23:16: Jetzt mal unabhängig davon, ob ich jetzt Marken nicht betreuen mag, aus Haltunggründen und so weiter.
00:23:24: Das siehst du denn, also würdest du denn jemals wieder zurückgehen in eine große Agentur?
00:23:31: Jetzt mal unabhängig von der Haltung. Ich mag jetzt bestimmte Branchen nicht.
00:23:37: In der heutiger Sicht klares Nein, auch ja nicht nur wegen der Kundenstruktur, sondern auch wegen der komplexen Abläufe und Reibungsverluste, die man hat durch Meetings und so was.
00:23:51: Also so was kann ich auch gar nicht mehr gut, dass ich zu lange in irgendwelchen Meetings sitze, die mir oder anderen Menschen nichts bringen.
00:23:58: Das haben wir auch ganz gut im Griff bei uns, glaube ich.
00:24:02: dass er entgegensetzte Tendenz zu wenig Meetings macht.
00:24:07: und dann auch manchmal so die Informationen nicht richtig weitergegeben werden.
00:24:10: Aber kann ich mir gerade nicht vorstellen, ich genieße das sehr, diese Kleinheit oder diese
00:24:18: kleine Größe von unserer Agentur. Man, wer kennt sich, ist irgendwie so ein bisschen eingeschworenes
00:24:29: Team. Ab einer gewissen Größe musst du ja halt auch schon anfangen, dann mit Projektmanagement
00:24:33: und eine Personalabteilung zu arbeiten. Das sind auch alles Sachen, vor denen wir uns ein bisschen
00:24:39: streuben, weil wir es voll gerne halt auch noch so den direkten Bezug haben, weil wir auch voll
00:24:43: gerne noch so direkt in den Projekten beteiligt sind. Also gut, Johannes und Heinrich beim
00:24:48: Motarber zeigen, dass es auch bei großen Agenturen möglich ist, aber das ist trotzdem ein ganz anderes
00:24:54: Ding, wenn du, ob du jetzt zu 10 bist oder zu 100 bist. Ich weiß nicht, wie du das jetzt so wahrnimmst.
00:25:03: Die Branche wandelt sich. Es gibt ja ganz viele Einflüsse, also einmal technologischer Sicht,
00:25:09: also reden wir von dem großen Busword in den letzten zwei Jahren, das ist das ganze Thema KI. Ich
00:25:14: kann mich jetzt an Zeit erinnern, vor einem Jahr ging das los, das Freunde, bis ja bald ein Job los.
00:25:20: Ich weiß nicht, ob dir das auch so ging, wo man so was hört. Grundsätzlich das ganze Thema
00:25:28: Digitalisierung, also auch die Art der Kommunikation. Es gibt ja keine Top-Down-Kommunikation mehr,
00:25:33: es gibt Social Media. Es hat sich also unfassbar viel gewandelt in unserer Branche. Wie stehst
00:25:39: du dazu? Also wie ist deine Sichtweise auf diese Welt? Ja, also wir hören das auch öfter mal,
00:25:44: ist euer Job bald hinfällig. Wir haben auch viele Berührungspunkte dazu, also gerade so im
00:25:51: Coding-Bereich. Da arbeiten wir schon recht viel auch mit so Programmierungsassistenten zusammen.
00:25:58: Wir haben eine Kampagne gemacht für die GEW, das ist die Lehrergewerkschaft in NRW, die mit KI
00:26:05: generierten Bildern arbeitet, die auch, also hat aus meiner Sicht gut funktioniert und hat viele
00:26:11: Vorteile gehabt, kann ich vielleicht später noch auszusagen. Aber das ist unseren Job klauen wird,
00:26:16: also da würde ich auch aus heutiger Sicht auch ein klares Nein sagen, weil natürlich ist unser
00:26:23: Job ja gerade Neues zu entwickeln und was macht die KI? Die nimmt alles was da ist und wirft
00:26:28: es einmal durch und gibt dir sozusagen dadurch einen Durchschnitt, der ein bisschen anders ist.
00:26:32: Also sie kann keine neuen Trends erschaffen, sondern sie kann das Dagewesen neu interpretieren und
00:26:44: zeigen und das ist auch sehr gut. Das will ich gar nicht infrage stellen und es wird auch viele
00:26:48: Sachen geben, die lösbar sind, Bildbearbeitung und auch, also ich glaube, das Illustratorennen und
00:26:54: Fotografinnen sich da viel mehr Sorgen machen müssen, aber jetzt eine Designagentur, die auch so
00:27:00: konzessionell arbeitet, wir sind, da mache ich mir jetzt gerade nicht so Sorgen. Ja, bin ich in
00:27:05: nichter Meinung, also ich glaube insbesondere dann, wenn es ganz konkret werden soll, wird es dann schon
00:27:12: auch ein bisschen schwierig zumal das auch so ist, also gerade bei den Bildern jetzt, ja man kann
00:27:17: sicherlich Fotos, also jetzt Porträts gibt es auch dieses schöne Beispiel, was ist echt was,
00:27:21: es ist KI, gibt es ja ohne Ende im Netz, da ist das sicherlich definitiv fast nicht mehr unterscheidbar,
00:27:27: aber immer dann, wenn es konkret wird, also ich hätte gerne dies und das Gesicht mit der und der
00:27:32: Haarfarbe, mit dem und den Marke und da wird es dann schon schwieriger, also da muss man dann
00:27:38: überlegen, okay jetzt habe ich so viel rumgepräumtet, also wird das noch was oder mache ich eben
00:27:42: Foto von dem Charakter, den ich da haben will und habe es dann trotzdem individuell und auch bei vielen
00:27:50: anderen KI's, also sei es jetzt eine Text-KI wie ChatGPT oder sowas, man merkt schon, dass sagen
00:27:59: einmal die menschliche Komponente oder die menschliche Kreativität ist auch noch Brauch,
00:28:03: also wo ich es total spannend finde und total toll finde, dass diese ganze Arbeitserleichtung,
00:28:08: die uns Adobe jetzt im Moment da in den Schoß legt, also dass man jetzt hier Bilder erweitern,
00:28:13: ich meine du weißt jetzt, was das früher für eine Malore war oder Freistellen oder sowas alles,
00:28:19: also das sind natürlich alles Dinge, da finde ich das total toll und da finde ich die KI auch gut
00:28:24: und wichtig und ich finde sie auch als Inspirations- oder Ideengeber ganz cool, also wo man früher,
00:28:30: was ich Pinterest oder Google benutzt hat, Google-Bildersuche, kann man jetzt einfach die KI
00:28:36: anprompten und sagen, nach einmal mal vorschläge, wie so ein Bild aussehen könnte, das kann man dann
00:28:40: gut als Mutboard mitnehmen zum Kunden und so weiter, aber ich glaube es braucht, die Kreativität
00:28:45: ist tatsächlich auch noch da und muss auch noch von Menschen gemacht werden, also das ist
00:28:51: auch zumindest auch mein Feedback so, also so schön das und so ein schöner A-Effekt,
00:28:55: die ich da auch immer so habe, aber so richtig so 100% kann sie dem Menschen nicht ersetzen,
00:29:01: sie kann ihn unterstützen, das ist so mein Fazit und die Kommunikation selber, also macht ihr
00:29:08: viel Kommunikation auch, also Kampagnen oder sowas, ist das euer Ding oder? Also die Hauptsache
00:29:16: sind klassische Design-Jobs würde ich sagen, egal ob logisch oder digital, aber wir machen auch
00:29:22: immer mehr im Bereich Kampagne und wir haben jetzt auch dieses Jahr, also im, wir hatten jetzt
00:29:32: vor kurzem so ein Workshop, wo Philipp und ich einfach überlegt haben, die geht es dieses Jahr
00:29:35: weiter und da haben wir entschieden, dass wir eine zweite Marke auch aufbauen wollen, weil wir die
00:29:39: ganzen Sachen, die wir in den Kampagnenbereich machen, bisher überhaupt nicht auf der Webseite
00:29:44: zeigen, weil das sich so ein bisschen bei ist, glaube ich einfach, das was wir im Moment zeigen,
00:29:48: ist, dass die Marke gerichtet sich ja schon auch an so eine sehr spitze Zielgruppe, die eben auch so
00:29:54: ästhetisch getrieben sind, vielleicht auch so Kulturbranche und etc. und das, was wir bisher
00:30:01: gemacht haben, war jetzt für die schon genannte GEW Lehrer-Gewerkschaft, für Verdi und auch für
00:30:08: die Partei Die Linke und ja für andere kleinere NGOs Verbände und solche Dinge, die das wollen
00:30:18: wir eigentlich auch ausbauen und deswegen haben wir die Entscheidung getroffen, dass wir diese neue
00:30:21: Marke dann gründen wollen und da auch ein zweites Standbein aufbauen wollen. Das wird sich dann
00:30:26: jetzt im lauf des Jahres ergeben und es wird dann auch irgendwann sichtbar werden. Ja spannend,
00:30:29: das hört sich sehr, sehr spannend an und wie ist das da? Also ich meine auch da, jetzt haben wir jetzt
00:30:35: irgendwann von digitalen Themen sprechen, Automation und so weiter, hältst du von so was, was? Also
00:30:42: es gibt ja Kampagnenautomation, also Google baut dir ja selbst die Ads zusammen und so weiter,
00:30:47: ist das, wäre das was für dich oder sagst du eher, nee, nee, also lass uns das bitte individual
00:30:54: machen? Also ich finde es in vielen Bereichen total sinnvoll, es gibt ja auch Millionen von Projekten,
00:30:59: von ganz kleinen, mini Menschen, die sich keine Budgets haben und mit irgendeiner Agentur
00:31:06: zu beauftragen und da finde ich es total sinnvoll und es wird auch den des Grundniveau der Gestaltung
00:31:11: ein Stück weit steigern, glaube ich, natürlich muss es auch immer noch von dem Mensch gesteuert
00:31:16: werden, aber ich glaube trotzdem, dass das hilft und sobald ich aber halt ein Stück weit was
00:31:25: Maßgeschneider des brauche oder vielleicht auch rausstechen will, ist es aus meiner Sicht natürlich
00:31:30: immer ein, hat es einfach Grenzen, aber wir versuchen schon die Projekte auch aufzuteilen in
00:31:35: Sachen wo jetzt dann die konzeptionelle Arbeit nötig ist und wo wir Sachen automatisieren können.
00:31:39: Also wenn es Sinn ergibt, dann sind wir da total Fan von und machen das auch sehr gerne und sind auch
00:31:45: immer offen für neue Software, also wir wechseln auch eigentlich so alle zwei Jahre unsere Projektmanagement
00:31:50: Software, weil irgendwas Neues halt gerade ist. Wo steckt denn, wo ist der das vorhin? Jetzt setzen wir
00:31:54: Notion gerade, seit längerem und sind damit eigentlich ganz happy, aber da fordern wir Asana und
00:32:00: ja. War ein bisschen zu groß, glaube ich, oder? Asana? Nee, aber ja, im Gegenteil, dass uns
00:32:07: Möglichkeiten gefehlt haben, die jetzt bei Notion da sind. Ach guck, ja, so individuell ist das.
00:32:13: Ich habe oft das Feedback Asana, ach, ist das nur mal zu groß für uns und so, aber ja, so geht
00:32:19: jeder anders mit den Themen um. Und sag mal, das ganze Thema grundsätzlich digital versus analog,
00:32:26: da gibt es, seht ihr da eine Verschiebung oder seht ihr das? Ja, also das heißt eure Projektanfragen
00:32:33: sind eben zunehmend digital. Ja, es wird auf der einen Seite natürlich gesteuert durch die Anfragen
00:32:38: von den Kunden, die immer auch mehr digitales wünschen, aber es ist natürlich auch was, was
00:32:44: man selbst bewusst steuern muss, indem man was man halt zeigt und sowas und das ist wiederum was,
00:32:50: also wenn wir diese zweite Marke aufbauen, dann wird sich Brückner und Brückner auch so ein bisschen
00:32:53: ändern, also es wird auch digitaler werden und wir haben so ein paar URUX Projekte in den letzten
00:32:58: Jahren auch gemacht, die wir auch noch nicht zeigen und die sollen dann halt auch mehr auf der
00:33:02: Brückner und Brückner Seite zum Tragen kommen. Also wir haben für so ein mittelständisches Unternehmen
00:33:07: aus Heidelberg, die stellen Kamerasysteme her für Maschinenräume, haben wir das UI gemacht und
00:33:14: für ein Finanzdiesleiter aus der Schweiz, die stellen so Kastensysteme, also nicht stellen
00:33:19: Kastensysteme her, sondern haben Software für Kastensysteme und da haben wir auch UI Arbeit
00:33:24: gemacht und auch das wollen wir gerne zeigen. Jetzt haben wir gerade aktuell einen neuen Job,
00:33:28: der auch in dem Bereich ist. Also wir wollen es schon auch pushen, weil klar, wir lieben Bücher alle,
00:33:35: aber es ist jetzt nichts, womit man lange und nachhaltig von leben kann, dass man ja ehrlicherweise
00:33:44: sagen, es wird bleiben für immer sicherlich, aber es wird immer mehr auch ein Liebhaber und
00:33:49: Nischenprojekt sein. Ja, es ist ja ganz, ich meine manchmal, das ist ja oft so, es gibt zu jedem
00:33:53: Trend, ein Gegentrend, das ist immer so und das sehen wir bei allen Dingen, sei es Videorekord,
00:33:59: aber die Kinos wieder voll, sei es, was ist egal, was irgendwie gibt es immer, hier Schallplatten,
00:34:06: wieder ein Riesenthema, jeder hat so eine Schallplatte, wo man so denkt, er ist eingemottet und
00:34:12: genauso ist es auch mit den haptischen Erlebnissen, man muss ja dazu sagen, es ist ja nicht nur das
00:34:17: Buch, es ist ja auch das haptische Erlebnis vom Papier, vom Druck, vom Geruch, also das sind ja
00:34:22: ganz viele, die in einer Rolle spielen und ich merke das immer auch bei uns, wir sind ja nur
00:34:27: wirklich fast ausschließlich digital unterwegs, aber unsere, zum Beispiel wenn wir unsere Weihnachtspost
00:34:31: machen, die machen wir ganz analog, wo alle, du kriegst ja wahrscheinlich auch nur noch per
00:34:34: E-Mail die Weihnachtspost, weil nachhaltiger und bla, so, aber was meinst du, wie die Leute darauf
00:34:40: abfahren, dass die Post kriegen, also da siehst du ja schon, es ist ja immer noch ein Bedarf da sind,
00:34:45: sofern glaube ich, das ist noch geiler und insofern, insofern glaube ich,
00:34:52: glaube ich, wird das immer wieder auch ein Erlebnis sein, gerade wenn man vollgestopft wird,
00:34:57: nur noch mit eben einem bestimmten Ding, dann ist, wenn man dann auf einmal das Gegenteil mal
00:35:02: wieder sieht und hört und kriegt und so weiter, also das wird nie aussterben meiner Ansicht nach.
00:35:07: Lass uns nochmal eben kurz zurück ein bisschen in deine persönliche Vergangenheit. Du kommst ja
00:35:16: eigentlich aus Mannheim bis dann nach Dortmund gekommen. Kultur-Shock? Also ich glaube, dass
00:35:26: man in Dortmund sich in bestimmten Sachen auch ähneln, es sind beides Industrie geprägtes
00:35:34: Städte, es sind beides Städte mit langer Migrationsgeschichte, es sind beides Städte,
00:35:39: die im Krieg sehr stark zerstört wurden, das man dann entsprechend im Stadtbild auch sieht,
00:35:44: also es ist jetzt dann vielleicht nicht so die absolute Perle, es gilt für beides Städte jetzt.
00:35:50: Das ist mal vorsichtig auszudrücken. Ah, hat Grüne Maier ja schon da ganz großen Zielgruppe
00:35:56: erzählt. Ja, genau. Ja, aber also ich habe mich schon ehrlich gesagt so ein bisschen
00:36:03: schwer getan am Anfang, vor allem jetzt mit der Entscheidung herzuziehen, ich bin wegen meiner
00:36:06: Frau hergezogen und es sollte am Anfang so ein bisschen Übergangslösung sein, aber ich habe
00:36:12: mich dann doch hier ziemlich schnell wohlgefühlt, muss ich sagen. Also vor allem habe ich es wirklich
00:36:19: als Extremes Plus empfunden, dass so viele Räume da sind, also mit Räumen meine ich jetzt gar nicht
00:36:24: nur ein Raum in dem Haus, sondern halt überhaupt Plätze oder Räume, in die ich reingehen kann,
00:36:30: jetzt mal so eher ideologisch gesehen und wir haben ganz am Anfang so ein Projekt gestartet,
00:36:36: das ist ein Pop-up-Studio, da sind wir mit unserem Büro in so leer stehende Gewerbeimmobilien
00:36:39: rein und haben da tagsüber gearbeitet und dann ganz viel Veranstaltung, Workshops,
00:36:43: Ausstellungen, Konzerte und so weiter veranstaltet und das ging nur, weil hier eben so viel
00:36:50: damals und jetzt eigentlich auch immer noch leer steht und eben diese Plätze da sind,
00:36:54: wo ich rein kann und die Stadt, das auch damals oder ich denke immer noch heute auch unterstützt,
00:37:00: dass sowas passiert, also wir hatten halt auch so ein bisschen Support und haben Unterstützung bekommen
00:37:05: bei den Mietanfragen und so, solche Dinge und es wurde auch gut angenommen, da kamen auch Leute,
00:37:11: also ich hatte das Gefühl, wenn man sowas macht und organisiert wird es auch honoriert und dadurch
00:37:16: habe ich dann auch irgendwie ganz schnell viele Leute kennengelernt, echt wirklich liebe,
00:37:20: liebe Menschen, die ich auch heute noch kenne von, also auch derzeit hat sich wirklich so ganz viel
00:37:25: ergeben und gebildet, so ein Fundament auf dem ich immer noch aufbauen kann eigentlich, also jetzt
00:37:30: nicht nur als Firma gedacht, sondern auch freundschaftlich gedacht, menschlich gedacht und ja, also
00:37:37: das Ruhrgebiet als Konstrukt ist natürlich auch mega spannend mit der Geschichte, was jetzt so den
00:37:42: Bergbau betrifft und architektonisch und halt auch der zusammenhängende urbane Raum, der einmalig
00:37:51: ist in Deutschland und die Kultur-Szene mit den ganzen Theatern und anderen Kulturanrichtungen,
00:37:58: also das weiß ich schon sehr, sehr zu schätzen und bin echt auch gerne hier mittlerweile. Das heißt
00:38:03: nicht, dass ich manchmal auch wieder nach Hamburg linze und so denke, oh, wie schön wäre das
00:38:08: da zu wohnen, aber ja. Da sind wir schon beim Thema, was ich, ach was wir eigentlich schon seit,
00:38:16: seitdem wir diesen Podcast machen, immer mal wieder auf dem Schermamm, das ist die Agenturszene
00:38:22: und warum kann hier keine Jungformat, keine Scholz und Frenz, keine Mutarburg und keine
00:38:28: K&SK und wie sie alle heißen, warum entsteht sowas hier nicht, warum kann sowas hier nicht
00:38:33: entstehen, was ist deine Meinung oder ist es denn notwendig, brauche es das? Kann ich nur
00:38:38: spekulieren, weil ich natürlich nicht auf Kundenseite stehe, aber ich glaube, dass schon bei den meisten
00:38:43: Kunden immer noch auf die Denke vorherrscht, dass ich mehr bekomme, wenn ich eine Agentur aus
00:38:47: Hamburg, jetzt wenn ich Werbung denke oder Berlin, wenn ich Design denke oder von mir
00:38:53: jetzt auch Düsseldorf, wenn ich Werbung denke, beauftrage, ist dann mehr bekomme, ist natürlich
00:38:58: Quatsch. Da gibt es ja auch viele Projekte, die dagegen steuern. Als erstes natürlich Design
00:39:04: Metropole Ruhe von Mark Röbcke und Reinhold Kuhn damals noch auch mit gegründet und aufgebaut,
00:39:10: was ja genau das eigentlich beenden wollte, das Ruhrgebiet als Design Metropole darstellen.
00:39:17: Ich weiß gar nicht so ganz genau, wie es funktioniert hat, aber ich fand auf jeden Fall den Ansatz
00:39:22: extrem gut und das muss man den beiden auch wirklich sehr hoch anrechnen, finde ich. Also
00:39:25: das feiere ich wirklich. Also da ist aber gleichzeitig unsere Aufgabe als Agenturen im Ruhrgebiet immer
00:39:36: wieder auf sich aufmerksam zu machen und ich glaube, wir müssen da auch mehr laut sein und
00:39:42: deswegen weiß ich, ich tue mich immer so ein bisschen schwer mit dem Bescheidenheitsbegriff,
00:39:46: also wir gucken schon, dass wir irgendwie so viel senden und viel zeigen, was wir machen und
00:39:52: aus dem Grund, dass wir halt wissen, eine Agentur aus Dortmund wird erst mal nicht so wahrgenommen,
00:39:57: wie wenn da jetzt Berlin stehen würde, das ist einfach ein krasser Unterschied. Wir müssen
00:40:01: härter dafür kämpfen, an die großen Budgets zu kommen. Absolut. Ja, ich hatte ja wie gesagt schon
00:40:06: in diversen Podcasts genau dieses Thema und es gab mal auch Antworten dazu. Naja, uns fehlt
00:40:12: so ein bisschen der Projektrahmen oder das Projektmanagement oder die, ich sag jetzt mal so ganz
00:40:20: da lob die Eier in der Hose eben halt eben so bewusst, selbstbewusst daran zu gehen. Da sind
00:40:25: wir ja wieder bei unserem Ruhrpott-Syndrom. Also so diese falsche Bescheidenheit sag ich jetzt mal,
00:40:32: da vielleicht doch ein bisschen lauter rangehen zu wollen. Wenn man mal ganz ehrlich ist,
00:40:39: und das ist ja auch immer wieder mein Fazit, alles, alles was wir bisher sehen an Kommunikation,
00:40:45: was dann eben aus üblicher Weise aus Hamburg, Düsseldorf oder aus Berlin kommt, wäre auch hier
00:40:51: leistbar, also auch von den Agenturen. Wir haben hier wahnsinnig viele Agenturen. Wir kriegen es
00:40:57: halt glaube ich nur nicht auf die Reihe, es gemeinsam anzugehen oder sich gemeinsam laut zu
00:41:02: machen, oder vollkommen recht. Marc ist derjenige, der die ja die Fahnde so was von dermaßen hoch
00:41:07: hält, was dieses ganze Thema angeht. Auf der anderen Seite ist es aber so, ich habe jetzt auch sehr
00:41:12: oft gelernt und festgestellt, dass auch Unternehmen, die jetzt hier im Ruhrgebiet sind, also auch die
00:41:20: Lokalen nicht vergessen. Also es ist schon so, dass die auch schon angefragt werden. Da hat sich
00:41:26: meiner Ansicht nach schon ein bisschen was getan, also war vor ein paar Jahren noch anders. Also da
00:41:29: wurde grundsätzlich nur noch in die üblichen Richtungen geschielt. Also inzwischen ist es schon
00:41:35: so, dass auch es ein Thema der Nachhaltigkeit ist, aber im Grunde genommen auch gewünscht ist,
00:41:41: also einen direkten Kontakt zu haben. Ich kann da mal eben hin und so weiter eben zu den lokalen
00:41:46: Agenturen. Ich glaube schon, dass sich da ein bisschen was wandelt und ich glaube, da haben wir
00:41:49: alle auch ein bisschen zur Beihilfalt getragen. Aber ich meine gut, auf der anderen Seite, ich bin ja
00:41:53: gar nicht so ein großer Fan davon inzwischen. Ich meine genauso wenig wie du. Wir wollen ja gar nicht
00:41:57: groß. Also das geht mir ja genauso. Eigentlich ist es ja ganz bequem gerade. Beziehungsweise man müsste
00:42:04: sich ja jetzt mal als kleinere Agentur überlegen, was wäre denn, wenn jetzt auch mal eine große
00:42:08: Agentur hier wäre? Also wenn dann ja selber. Aber wenn jetzt ein dritter Käme wäre das natürlich
00:42:15: nicht ganz so, ganz so prima. Hättest du noch was, wo du sagen würdest, Mensch, das möchte ich
00:42:23: unbedingt noch loswerden. Das wäre nochmal ein interessantes Thema, was ich unbedingt noch mal
00:42:27: ansprechen wollen würde. Ich würde glaube ich ganz gerne noch mal so auf zwei Projekte eingehen,
00:42:33: weil sehr prägend war in der letzten Zeit für mich oder auch für das Büro. Das eine war diese
00:42:38: Kampagne für die GEW, die ich genannt habe. Das war wirklich sehr spannend. Also weil es so,
00:42:42: ja aus erster oberflächlicher Sicht nicht das war, was wir vorher gemacht haben. Wir haben auch
00:42:50: einen Partner, mit dem wir zusammenarbeiten, Sebastian Frank, der ist Konzeptor und Textor,
00:42:54: mit dem wir eben diese ganzen Sachen immer machen, der auch wirklich hervorragend ist,
00:42:57: indem er eben dieses Konzept Textfeld abdeckt und wir haben eine Umfrage gestaltet für die,
00:43:06: also sowohl textisch als auch gestalterisch und haben dann eben dafür gesorgt, dass die
00:43:08: umf, also dass die, jeder Mensch, der irgendwie an Schulen ist, also in allen Lehrernzimmern lag,
00:43:15: die lagen die Flyer für diese Umfrage und es hat extrem gut funktioniert. Das haben über 20.000
00:43:19: Menschen, also Lehrende aus NRW teilgenommen. Das entspricht ungefähr 10 Prozent der Beschäftigten
00:43:26: an Schulen oder beziehungsweise 10 Prozent der Lehrenden in NRW. Das ist wirklich für eine
00:43:31: Umfrage extrem guter Wert und das ist schon auch ein Stück weit darauf zurückzuführen,
00:43:36: was wir für eine Arbeiter gemacht haben und es war wirklich schön. Es ging um Belastung,
00:43:39: dass der der Kampagnenclaim war, weil zu viel zu viel ist und ich glaube, das hat schon ein
00:43:46: Stück weit eingeschlagen. Wir haben noch das Key Basile gemacht, so eine Frau mit einem ganz
00:43:50: großen Rucksack, einen roten Rucksack, der so über dem Sinal war. Dann haben wir den auch
00:43:54: bauen lassen bei einem Schneider, dann haben wir einen Film getreten dazu mit einer Frau,
00:43:58: die hier durch Dortmund geht mit diesem über dem Sinalen Rucksack und überall dran stößt.
00:44:01: Also das war ein so ein anderes Ding. Wir haben vorhin schon, wie ich es von erzählt habe,
00:44:05: diese Bilder generiert mit RKI, die dann die Kampagne getragen haben und das ist glaube
00:44:13: ich auch was, wo dann diese Idee entstanden ist, diese zweite Marke mitzumachen. Und das zweite,
00:44:19: was ich erzählen wollte, war eine Website, die wir so als freies Projekt realisiert haben.
00:44:24: Letztes Jahr. Die Seite heißt "Nie, minus wieder, minus ist, Punkt jetzt, nie wieder ist jetzt".
00:44:31: Und da wird die Zahl visualisiert von Menschen, die letztes Jahr gegen Faschismus auf der Straße
00:44:39: waren, vor allem natürlich gefördert durch die Korrektivrecherchen, die im Anfang des Jahres
00:44:43: raus kamen. Und das sind einfach mal unglaubliche über vier Millionen Menschen und das ist einfach
00:44:48: eine krasse Zahl und so scheiße auch 2024 war. Das ist wirklich, wirklich eine absolute
00:44:54: wahnsinnige Zahl und deswegen, weil wir das so toll fanden, haben wir eben diese Seite gebaut,
00:45:00: die das visualisiert. Es gibt für jedes Stadt eben auch eine Zahl, das ist alles aufgestüsselt
00:45:04: und es läuft dann so am Schluss zusammen. Und es hat halt richtig Spaß gemacht und wir haben
00:45:09: das jetzt auch veröffentlichten teilweise schon und kommen halt auch so Kommentare wie Gänsehaut
00:45:15: und so was, das einfach voll schön so zu hören und anzusehen. Und ja, also das ist einfach was,
00:45:21: was einem dann natürlich Spaß macht bei all dem Wahnsinn, den man dann oft so im Alltag hat.
00:45:26: Als Selbstständiger. Da möchte ich noch mal kurz was sagen. Also erst mal Schapot Hut ab. Wahnsinn,
00:45:31: toll. Ihr habt ja immer noch ein geiles Projekt. Ich nenn's mal "Saufen gegen rechts". Und zwar
00:45:37: habt ihr eine Biermarke, eine eigene. Ja, genau. Also Philipp und ich zusammen mit dem vorhin genannten
00:45:43: Sebastian haben Konterbier gegründet jetzt schon vor drei Jahren vielleicht. Die Idees entstanden
00:45:50: bei diesem Rechtsrock Festival. Ich glaube, das ist in Ostritz, in Sachsen. Und da hat irgendwann
00:45:56: die Bevölkerung entschieden, sie kauft einfach die kompletten Biervorräte der Umgebung ein,
00:46:03: um die Nazis sozusagen auf den Trockenen zu laufen zu lassen. Und daher kam dann irgendwie
00:46:09: diese Idee, wir müssen was machen. Und dann haben wir eben gesagt, wir wollen eine Biermarke
00:46:13: gründen. Das haben wir dann getan, Konterbier. Zehn Cent pro Flasche gehen an "Kainwalk of Nazis".
00:46:18: Also es ist komplett ein Pro Bono Projekt, nicht profitorientiert. Und das ist halt auch so ein
00:46:24: bisschen ein Spielball, den wir so haben, wo wir auch ausprobieren, wie ist es selbst Geschäftsführer
00:46:30: zu sein, wie ist es, Vertrieb zu machen, wie ist es Marketing zu machen. Also das halt von der
00:46:35: anderen Seite so ein bisschen zu sehen. Also das hilft natürlich auch und ist aber auch echt
00:46:40: ein Haufen Arbeit natürlich so was zu machen. Und wir lieben es aber sehr und macht mega Spaß.
00:46:46: Und wir haben auch ja da schon einiges eingesammelt jetzt an Spendengeldern. Wahnsinn. Tolle, tolle
00:46:53: Projekte. Und wie auch von ganz von Anfang an gesagt, und das was dich so ausmacht, ist diese
00:46:59: klare Haltung. Und zwar in allen Lebensbereichen. Und das macht dich wirklich aus. Und ich kann
00:47:05: also nur sehr sehr tief den Hut davor ziehen, dass du das auch mit allen Konsequenzen durchziehst.
00:47:10: Johannes, der Bescheidender. Ich werde ganz rot, Olli, danke. Ich bedanke mich ganz, ganz doll für
00:47:18: unser Gespräch. Du bist ein bewunderswerter Typ und wie gesagt, deine Kommunikation ist fantastisch.
00:47:24: Auch wenn du das nicht so siehst, guckts euch an, sie ist fantastisch. Und wenn ihr wirklich
00:47:30: geiles, außergewöhnliches Zeugs braucht, klopf bei Brückner und Brückner an. Es war mir ein Fest
00:47:36: mit dir zu quatschen heute. Danke. Danke dir, Olli. Hattest du was gemacht? Bis dann. Ciao.
00:47:41: *Musik*
00:48:05: *Musik*
00:48:09: *Musik*
00:48:11: Sehr gut.
00:48:12: Sie sind sozusagen den Versuch am Weg zum attacking.