Glückauf mit Grubengold
Glückauf mit Grubengold
Im Gespräch mit Matthias Hoffmann
Über Grubengold…
Wir sind ein kleines Unternehmen aus Bochum. Wir unterstützen Unternehmen und Personen dabei, die Welt nachhaltiger zu machen, indem wir ihnen auf der einen Seite helfen ihre Transformation durch Innovationsansätze zu schaffen und auf der anderen Seite denen helfen, die etwas Neues – ein Unternehmen, ein Produkte – starten wollen. Hier schauen wir, wie man das möglichst erfolgreich angehen und dabei gleichzeitig nachhaltig angehen kann.
Zum Namen Grubengold…
In der jetzigen Form gibt es Grubengold seit zwei Jahren, gab es aber vorher schon als kleines Seitenprojekt neben unserer Arbeit im Konzern und da war es einfach pure Bergbauromantik. Wobei das den Kern ans Licht holen, das herausfördern, als Team neue Ideen entwickeln schon Teile einer guten Reihe sind, in die man sich stellen kann.
Es ist ein sehr schöner Name, aber auch ein unpraktischer Name, weil es ihn auch vielfach schon gibt. Es gibt einen Schnaps, es gibt ein Badesalz, es gibt einen Fotografie-Laden, es gibt ein Restaurant… also es war SEO-technisch schon eine Herausforderung, dass wir jetzt oben stehen.
Über seinen Werdegang…
Ich bin in Bochum geboren und habe hier Mathe studiert, danach noch ein bisschen Psychologie und BWL, bin dann bei RWE eingestiegen und der Bereich wurde dann irgendwann zu innogy. 12 Jahre in der Energiewirtschaft verbracht und die letzten fünf Jahre zum Thema digitale Produktentwicklung und Innovationen. Und so haben wir uns ja auch das erste Mal kennengelernt. Ich habe dann vor zwei Jahren – pünktlich zur Pandemie – den Schritt aus dem Konzern rausgemacht, nicht so sehr, weil es mir da nicht mehr gefiel, sondern weil ich noch einmal komplett etwas anderes machen wollte. So kam es, dass wir Grubengold neu aufgesetzt haben und jetzt da sind, wo wir sind.
Zu Rolle innogys als Inkubator für neue Technologien…
Auf der einen Seite, dass es ein ganz klares Commitment in Richtung Zukunftstechnologien gab. Man gründet sozusagen aus der RWE den Teil aus, der die Zukunftsthemen repräsentiert. Konkret: die Kunden, die erneuerbaren Energien und die Netze. Das werden nach der Transformation der Energiewirtschaft ja weiterhin die drei Säulen sein. Es war die Idee, diese auszugründen und vom fossilen zu befreien. Von diesem Kern ausgehend, hat man den richtigen Leuten auch immer Freiräume gegeben, die dann wiederum anderen Freiraum geschaffen haben, so dass diese gestalten konnten. Das, in Kombination mit der Marke, die ja viel Aufbruch repräsentiert hat, hat für so einen großen alten Tanker aus der Energiewirtschaft schon einiges möglich gemacht.
Zur Unternehmenskultur bei Grubengold…
Grubengold haben wir von der grünen Wiese aufgebaut und konnten uns von Anfang an überlegen, wie wir es machen wollen und haben dabei Aspekte wie „wir entscheiden gemeinschaftlich über Themen“ oder Ansätze von Holokratie mit einbringen können. Dann sind wir geprägt von dem Thema „Business Hippitum“, dass es bei der Arbeit nicht nur darum geht Geld zu verdienen, sondern auch um die Frage, was passiert mit den Leuten, die bei der Arbeit sind und wie wirkt es auf die Welt. Wir haben aber auch ganz viele Leute, die sehr viel Liebe zum Detail haben und die sich dann – wir haben gerade eine große Bewerbungswelle – fragen: Wie schreibt man eigentlich eine gute Absage? Über solche Dinge machen wir uns Gedanken und in Summe erzielt das eine Wirkung. Wichtig ist, dass man Verbündete auf diesem Weg dabei hat, dann muss man sicher auch ein bisschen verrückt sein und auch Sachen machen, die bewusst ein wenig aus dem Rahmen fallen und auch auf Sachen achten, die im Tagesgeschehen gerade nur eine Kleinigkeit auszumachen scheinen.
Über Kunden und Nachhaltigkeit…
Wir haben mit Kunden zu tun, die neue Produkte oder eine neue Innovation herausbringen wollen uns sich Gedanken machen, wie sie das am Besten hinbekommen. Und da kommen wir dann dazu und helfen ihnen. Und zusätzlich bringen wir dann die Facette der Nachhaltigkeit mit. Jedem, der heute ein Startup startet, der ein neues Produkt herausbringt, kann man nur raten, das direkt nachhaltig zu machen, denn morgen musst du eh nachhaltig werden. Das ist die von der Innovation kommende Seite. Wenn ich auf der anderen Seite als Unternehmen nachhaltiger werden möchte, komme ich ganz schnell zum Thema Innovation, weil ich vor der Herausforderung stehe, nicht nur einzelne Symptome zu betrachten, sondern mich zum Kern meines Geschäftsmodells bewegen muss.
Das Thema Nachhaltigkeit fängt jetzt an sich zu bewegen, was schon einmal gut ist. Zumindest in allen Marketing-Abteilungen ist es angekommen. Das reicht natürlich nicht. Was die Politik durch die Regulierungen gestartet hat, sind härtere Regeln und die Erkenntnis, dass ich nur noch „mitspielen“ darf, wenn ich nachhaltiger bin. Außerdem ist durch die Taxonomie eine Zweiklassen-Gesellschaft in der Finanzwirtschaft geschaffen worden und es eine klare Zuordnung gibt, was nachhaltig ist und was nicht.
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