Wie digital kann Schule?
Aus dem Podcast:
„Hätte Deutschland eine starke Bildungslobby, dann hätten wir nicht die Bildungsproblematik, die wir haben“
_Wie lässt sich das Problem Digitale Schule lösen? Ist das wirklich eine Frage, die man mit viel Geld auf die Schnelle lösen kann? „Nein, denn das geht in verschiedene Richtungen und fängt schon an bei „viel Geld“… Denn wenn wir den Digitalpakt nehmen, dann klingen 5 Milliarden erst einmal nach einer Menge. Aber jetzt brechen wir es einmal herunter: Wir haben über zehn Millionen Schüler, dann sind noch 500 Euro für einen Schüler übrig. Und da ist jetzt noch kein WLan, da ist kein Internet-Anschluss, der 200-300 User abdecken muss, da ist kein Admin bezahlt, da ist keine Infrastruktur bezahlt, da ist nicht der Einbau bezahlt und nicht die Fortbildung für die Lehrer…“
Warum funktioniert die Digitalisierung in Skandinaviens Schulen besser? „Soweit ich das mitbekomme: Alles gut durchfinanziert und vor allem mehr Lehrer pro Schüler. Und das, was ich mit dem Change Management meinte, die Lehrer abholen und ihnen mitgeben, was sie brauchen, passiert einfach viel umfassender. Und was man dann auch immer noch sehen muss und da muss man Deutschland auch soweit in Schutz nehmen: Skandinavien ist ja jetzt nicht irgendwie ein großes Land. Wir müssen das dann runterbrechen auf kleinere Länder, die dann wieder wengiger Schulen haben, die dann wiederum kleinere Klassen haben. Und wir haben dann mit unseren 10 bis 11 Millionen Schülern, auf 40.000 Schulen, auf 16 Bundesländer, förderal organisiert, eine ganz andere Management Herausforderung an die Schule oder die Kultusministerien.“
Zur Medienkompetenz der Kinder „Gib einem fünfjährigen das Tablet der Eltern und er braucht fünf Minuten um es zu verstehen und weitere zehn Minuten um das Passwort zu knacken.“
_Zur Relevanz dgitaler Kompetenzen _ „Es geht darum, Technik zu verstehen und steuern zu können. Wenn wir das tatsächlich nicht tief verankern und prüfungsrelevant machen, dann ist das so, als hätte man vor zehn Jahren gesagt, wir hören jetzt auf lesen, schreiben und rechnen prüfungsrelevant zu machen. Python oder Java ist im Prinzip wie die nächste Fremdsprache, die man lernen muss, um irgendwo in einer seriösen Welt bestehen zu können. Nicht jeder muss Programmierer sein, aber man muss wissen, um was es geht.“
Weblinks zum Thema:
Betzold Blog für Pädagoginnen und Pädagogen
Digitale Schule: Der Weg ist zunächst das Ziel
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