Digitale Originale

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A lot of E Commercy...

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A lot of E Commercy

Im Gespräch mit Stefan Zessel, Sales Director bei Shopware

Bezogen auf die Entwicklung von Shopware (als Unternehmen)…

Es ist eine ganz verrückte Reise gewesen bisher. Ich bin jetzt knapp im zehnten Jahr dabei. Als ich angefangen habe, waren bei Shopware um die 20-25 Mitarbeiter dabei und da haben wir einen Jahresumsatz gehabt, wie jetzt in zwei schlechten Wochen. Es ist ohne Ende auseinander gegangen. Aber seit den Zeiten mache ich eigentlich immer dasselbe: Als Director Sales bin ich verantwortlich für die Zufriedenheit unserer Kunden und Partner. Das hat sich nicht geändert. Nur die Anzahl der Menschen im Team, die dabei unterstützen, ist ziemlich gewachsen. Von den anfänglich 20 Leuten sind wir inzwischen bei über 300 Mitarbeitern, die dafür sorgen, dass unsere Kunden gehört und unsere Partner unterstützt werden, die Onlineshops betreuen und dafür sorgen, Deutschland und inzwischen zusätzlich auch Europa zu digitalisieren.

Zu den Veränderungen, die mit der Entwicklung des Unternehmens einhergehen…

Da kann ich Euch zunächst einmal Greiners Curve Modell ans Herz legen. Das ist natürlich eine starke Vereinfachung der Realität, aber da geht es um Unternehmen, die im Wachstum verschiedene Phasen und Krisen durchlaufen. Ich habe mir das durchgelesen und dabei dann gedacht: „O.K. wir haben wirklich schon viele Krisen mitgemacht, aber auch Wachstumsphasen. Unterschiedliche Führungsstile haben wir dabei nicht unbedingt entwickelt, glaube ich. Wir versuchen mit unseren drei Werten: Offen, authentisch, visionär einen möglichst laissez-fairen Führungsstil mit flachen Hierarchien an den Tag zu legen und versuchen unsere Mitarbeiter so zu empowern, dass sie Entscheidungen selbst und dadurch auch schnell treffen können und damit auch den Spielraum haben, aus Fehlern lernen zu können. Vom Führungsstil haben wir nicht viel geändert, aber das Loslassen können, weg vom Micromanagement, die Leute machen lassen, das ist etwas, was wir alle kräftig lernen mussten. Und du hast halt ständig das Thema, das du an Strukturgrenzen kommst.

_Zur besonderen Situation des Münsterlands in Sachen Digitalisierung… _ Uns kennzeichnet der Mut, Dinge einfach anzugehen, auch mal zu stolpern. Die Gründermentalität dahinter, wenn man sich die Vita von dem Tobi Groten von tobit.software als auch die von unserem Stefan Hamann anschaut (Einwurf: „Tobi Groten ist ordentlich älter“), sind beide einfach ins kalte Wasser gesprungen, haben Dinge einfach gemacht und das leben Beide auch noch heute vor. Ich will nicht sagen, das ist typisch fürs Münsterland, aber wir haben auch noch „develop“ und ein paar andere Unternehmen, die auch diesen Geist versprühen. Mut ist der Treiber und nicht Sicherheit!

Zu Veränderungen im Markt und der Shopware Community…

Das ist so. Das ist ein Brett. Aber das ist einer unser Grundwerte und fest bei uns verankert. Vom Quellcode bis hin zur Kommunikation nach außen, zieht sich das quasi durch. Nichtsdestotrotz müssen wir inzwischen in einer Matrix und in Märkten denken, die wir vorher so nicht hatten. Und jetzt ist es tatsächlich auch so: Mit einer. gewissen Größe und Anzahl an Kunden, die in unterschiedlichsten Branchen und Größen unterwegs sind, von notebooks-billiger, die sehr groß und enterprise-lastig unterwegs sind und entsprechende Themen einfordern, bis hin zu einem sehr kleinen Betrieb, der Torten über das Internet versendet. Und das alles immer zu kanalisieren und zu bestimmten Themen auch einmal nein zu sagen, trifft natürlich nicht immer auf Applaus. Das Opportunitätsmanagement dahinter – auch verbunden damit, warum wir etwas nicht machen – bekommst du nur durch sehr transparente Kommunikation transportiert. Und da reden wir gar nicht einmal von Verständnis – das wäre dann schon die Kür – sondern einfach nur von Akzeptanz. Input aus der Community in das Produkt einfließen zu lassen, geht halt nicht immer und passt nicht immer zur Produkt- oder Unternehmens-Strategie.

Zum Thema Corona und Digitalisierung…

Erst einmal sind wir selbst in eine Art Schockstarre gefallen, haben uns dann aber auch sehr schnell gefragt, wie wir helfen können. Als Software-Anbieter liegt es nahe, dass wir Lösungen schaffen. Zum einen haben wir unser Produkt günstig gemacht oder für den Einzelhändler, der sehen musste, wie er seine Lager leer bekommt, eine Zeit lang kostenlos angeboten. Da hat man auch gesehen, dass die Leute gut zusammenhalten, das hat gut funktioniert. Gleichzeitig haben wir ein Projekt namens „Down town“ mit initiiert, bei dem es um eine Art Marktplatz ging, auf den alle Händler einer Kommune – wie beispielsweise Münster – ihre Produkte „raufhauen“ konnten und dann konnten die Kunden dort ihre Beschaffungen machen. Da haben wir versucht zu unterstützen, haben als Softwareanbieter aber gleichzeitig auch von der Situation partizipiert. Für die Händler, die dieses Business vorher verpennt haben, muss aber auch klar gesagt werden, dass es nicht so ist, dass Du mit 1-2 Klicks das E-Commerce Business beherrschst. Das haben wir auch immer klar so gesagt.

Zum Social-Shopping auf Facebook, Instagram & Co. …

Es ist ja nicht nur Facebook und Instagram, es ist WhatsApp, es ist YouTube…eigentlich versucht jeder die Commerce-Funktionalitäten mehr und mehr anzubieten. Die Gatekeeper Funktion wird mehr und mehr dazu genutzt, den Verkauf direkt selbst mit einzubinden. Damit beschäftigen wir uns auch und stellen uns die Frage der Positionierung. Wer nutzt das und wie abhängig bist du dann von diesen Plattformen? Die Frage als professioneller Mittelständler lautet hier: Kannst Du es Dir überhaupt leisten, die Prozesse an dieser Stelle nicht zu ownen und den Finger drauf zu haben? Oder begibst du dich in die komplette Abhängigkeit und sparst dafür einen Teil deiner Marketingausgaben.

Weiterführende Links zu Shopware:

Shopware Website

Shopware Community Day 2021

Shopware TV


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Über diesen Podcast

Olli und seine Freunde nehmen euch mit auf ihre virtuelle Reise durch die digitale Welt. Regelmäßig treffen sie auf Persönlichkeiten, die mit ihrem ganz eigenen Blick auf Web-Technologien bestechen oder reagieren auf aktuelle Themen und Beiträge der Branche.

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